Spliss Haarspitzen ist das Problem vieler Frauen-wie kann man damit umgehen?

Spliss Haarspitzen ist das Problem vieler Frauen-wie kann man damit umgehen?

16 März 2021 Aus Von Lena Kalb

Jede Frau mit langen Haaren kennt das: Spliss Haarspitzen, diese kleinen gespaltenen Spitzen, die die Haare kaputt und stumpf aussehen lassen. Leider hat jede von Zeit zu Zeit damit zu kämpfen. Hier erfahrt ihr, was dagegen hilft, wie man Spliss vorbeugen kann und wie man die Härchen entfernt, ohne Länge zu verlieren.

Aufbau des Haares: Die Haarstruktur

Die Haarstruktur des Menschen setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen: dem Haarschaft, der Haarwurzel und der Haarzwiebel. Die Haarzwiebel ist an der Haut befestigt. Die Haarwurzel – auch Haarfollikel genannt – liegt in ihr drin, gleich neben der Talgdrüse, die verantwortlich für das notwendige Fett an der Kopfhaut ist. Der Haarschaft ist das, was schließlich aus dem Kopf herausragt.

Der Haarschaft besteht aus drei Schichten, die die gesamte Haarstruktur ergeben. Die äußerste ist eine Schuppenschicht und wird Cuticula genannt. Sie schützt das Innere des Haares durch mehrere dünne, transparente Lagen. Diese legen sich, bei einer gesunden Haarstruktur, eng um die Faserzelle (Cortex) und lassen das Haar glänzen. Die Faserzelle bestimmt je nach Aufbau und Gesundheit die Elastizität, die Reißfestigkeit und die Farbe der Haare und definiert die Haarstruktur; sie besteht hauptsächlich aus dem Protein Keratin. Die letzte, innerste Schicht sind die Markzellen.

Warum verändern sich unsere Haare im Laufe des Lebens?

Veränderungen der Haarstruktur sind meist auf hormonelle Schwankungen oder erblich bedingte Gründe zurückzuführen. Aber auch Umstellungen in der Ernährungsweise können die Haarstruktur beeinflussen.

Übrigens: Dass sich die Haarstruktur in einem 7-Jahres-Rhythmus ändert, wie es im Volksmund heißt, halten Experten für einen Mythos. Wissenschaftlich nachweisbar hingegen ist die Veränderung in den folgenden vier Lebensphasen:

  • Während der Pubertät
  • Während und nach einer Schwangerschaft
  • In den Wechseljahren
  • Im fortgeschrittenen Alter, etwa ab dem 70. Lebensjahr
Spliss Haarspitzen

Die Ursachen für trockene Spitzen

Spliss kann verschiedene Ursachen haben: Trockenes Haar (welches Du übrigens mit diesen Hausmitteln bekämpfen kannst), aggressive Shampoos, zu heißes Fönen oder zu viel Stress durch Chemische Behandlungen wie Blondieren etc.

Aber auch ohne äußerliche Einwirkungen kann langes Haar schnell abbrechen – nämlich wenn Du es offen trägst und es sich so an Deiner Kleidung reiben kann. Haarspitzen sind besonders empfindlich, weil sie im Gegensatz zum Rest Deiner Mähne viel länger und „älter“ sind – bei richtig langen Haaren können sie nämlich bis zu drei Jahre alt sein. Wenn Deine Haare zudem besonders empfindlich sind, selten geschnitten werden und Du sie immer wieder stark beanspruchst, ist Haarspliss vorprogrammiert. Ironischweise gilt: Je mehr Du Deine Haare pflegst und je häufiger Du sie wäschst, desto größer ist die Gefahr, dass sich Spliss bildet. Gegen Spliss Haarspitzen hilft nicht einfach nur Pflege – Es muss die richtige Art von Pflege sein, die Deine Mähne schont und sie glänzen lässt.

Spliss vorbeugen: Tipps & Tricks

Die folgenden Maßnahmen können dazu beitragen, die Splissbildung zu minimieren und Spliss Haarspitzen:

  • Kämmen oder bürsten Sie Ihre Haare nicht zu häufig.
  • Bürsten Sie Ihre Haare nicht im nassen Zustand.
  • Rubbeln Sie Ihre Haare nicht mit einem Handtuch trocken.
  • Arbeiten Sie beim Stylen Ihrer Haare nicht mit zu viel Hitze.
  • Verwenden Sie ein Haaröl für die Spitzen.
  • Verwenden Sie natürliche Öle, wie Oliven- oder Kokosöl, als Haarkur.

Anti-Spliss-Shampoos und -Spülungen verdecken den Schaden nur, ohne ihn zu reparieren. Ist Spliss erst einmal da, hilft es nur, die kaputten Haarenden abzuschneiden.

Nur gesunde Haare bleiben splissfrei

Es ist fast selbsterklärend, aber: Unser Haar ist umso besser vor Spliss geschützt, je intakter seine Schuppenschicht ist. Leider sind kleine Schädigungen nicht zu vermeiden. Schließlich ist schon das Kämmen eine Beanspruchung für unser Haar. Damit die Schuppenschicht auch in den Längen ihre Widerstandskraft behält, ist ein reichhaltiges Pflegeprogramm Pflicht!

Daher unser Tipp: Verwendet ein Shampoo speziell für strapaziertes oder langes Haar. Seine milden Tenside laugen das Haar weniger aus. Eine Spülung in den Längen glättet nach jedem Waschgang die Haaroberfläche und reduziert damit die mechanische Beanspruchung beim Kämmen und Stylen.

Shampoo ohne Silikon?

Viele der angepriesenen Haarwaschmittel sind mit Silikonen versetzt. Richtig gelesen: Silikone. Das ist der Wirkstoff, den man normalerweise benutzt, um Fenster abzudichten. Aber auch in der Haarpflege erfreuen sich die so genannten Polysiloxane größter Beliebtheit. Und ähnlich wie bei der Fensterisolierung arbeiten Silikone auch am Haar – sie dichten das Haar nach außen hin ab, umgeben es mit einem glatten Film, machen es dadurch leichter kämmbar und vermeintlich geschmeidiger. Das Problem ist das gleiche wie im Handwerkeralltag: Silikone versiegeln die Haarpracht (und im Übrigen auch die Kopfhaut!) und man bekommt sie nur schwer wieder ab!

Das bedeutet, dass bei jeder Wäsche noch eine Silikonschicht auf das Haar gelangt und damit auch mögliche Haarschäden verdeckt werden. Ergebnis: schweres Haar, fehlendes Volumen und Strähnen. Um die nicht wasserlöslichen Silikone zu entfernen, benötigt man wiederum aggressive Shampoos mit Tensiden und so eröffnet man einen endlosen Kreislauf von Reparatur-Haarwaschmitteln, die nichts weiter machen als das Haar unnötig zu strapazieren. Des Weiteren stehen Silikone im Verdacht, Allergien auszulösen. Deswegen sollte man beim Shampoo-Kauf unbedingt auf Produkte ohne Silikone achten. Tipp: Silikone enden meist auf die Endungen -xane oder -cone.

Kosmetologin, Fitness-Trainerin, Expertin für gesunde Ernährung. Abgeschlossenes Studium im Bereich der Diätetik im Sport an der Universität München. Für mich ist das Wichtigste in der Arbeit mit einem Patient eine gesunde Einstellung sowohl zur Ernährung, als auch zum Sport. Ich interessiere mich für Neuheiten aus der Welt der Kosmetik und Nahrungsergänzungsmittel, die eine Schaffung der perfekten Figur unterstützen.